Interkulturelle Woche

Wir blicken auf eine ereignisreiche Interkulturelle Woche zurück: Den Abschluss und Höhepunkt bildete das vom AK Asyl organisierte Konzert mit dem Titel „Alle Menschen werden Brüder”, entlehnt aus dem “Gedicht an die Freude” von Friedrich Schiller, Liedtext für van Beethovens 9. Sinfonie. Diese Hymne, von allen gesungen, war gegen Ende des Konzerts der Höhepunkt und die Zuspitzung eines musikalisch anregenden Musikabends. Michael Grüber, Horber Kantor, legte an der Orgel ungestüm los mit “Pomp and Circumstance” von Edward Elgar. Mahran Yakoub sang byzantinischen Kirchenlieder und Ahmed Almir spielte virtuos auf der Oud, einem einer Laute ähnlichem Instrument. Bei Bachs Choral “Wohl mir, dass ich Jesum habe” sowie bei der Toccata d-moll erklang die Oud mit der Orgel zusammen nach den Takten dieser Barockmusik. Es war eine außergewöhnliche deutsch-syrische Begegnung, erfreulich auch, weil Mahran Yakoub am selben Tag seine Anerkennung bekommen und Ahmed Almir vor kurzem die Aufnahmeprüfung an die Musikakademie in Mannheim bestanden hatte.

Sabine Schreiber Fotografie
Sabine Schreiber Fotografie

 

Sabine Schreiber Fotografie
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Filmvorstellung “Les Sauteurs”

Eine andere vom AK Asyl organisierte Veranstaltung war der Film „Les Sauteurs – Those who jump“. Zwei Regisseure sind nach Marokko gereist und haben in einem Migrantenlager vor der spanischen Enklave Melilla einen jungen Mann aus Mali kennen gelernt, dem sie eine Kamera überließen,  um einen Film zu machen über sein Leben im Lager auf dem Berg Gurugú gegenüber der spanischen Enklave Melilla. Alle paar Wochen versuchen die Männer, den meterhohen, mit rasiermesserscharfem Draht gesicherten Zaun zu überwinden, fast immer vergeblich. Im Mittelpunkt stehen aber nicht diese von der Polizei zurückgeprügelten Versuche, sondern der Alltag auf dem Berg, während die Männer den Mut für den nächsten Anlauf sammeln. Was aus den Bildern des jungen Mannes aus Mali entsteht, ist das Dokument einer Gemeinschaftsbildung.

Einer der Regisseure, Moritz Siebert, und Abou aus Mali, der jetzt als Asylbewerber in Deutschland lebt, waren an dem spannenden Abend da und konnten viele Fragen der interessierten Besucher beantworten.

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